Die kleine Thüster Kirche, sicher für jeden Konfirmanden mit einer ganz besonderen Erinnerung verbunden. Hier einige ganz persönliche:
„Als wir Konfirmationsprobe hatten, kam ein Bauernsohn mit Nagelschuhen. Die ganze Kirche hallte, als er um den Altar herumgehen musste.“
„Für die Konfirmationsprüfung mussten wir 50 Lieder auswendig lernen. Zur Prüfung kam der Superintendent aus Hemmendorf. Dabei musste auswendig das Glaubensbekenntnis aufgesagt werden, welches endet mit: Das ist gewisslich wahr. Ob absichtlich oder aus Versehen sagte mein Mitkonfirmand Walter stattdessen in der Prüfung: ‚Das ist gewiss nicht wahr!‘
Daraufhin wurde Pastor Schwabe so wütend, dass er seine Taschenuhr nach ihm geschmissen hat.“
Kirchenglocken und Turmuhr waren noch mit der Hand zu bedienen. Aufgabe des Küsters war es, die Uhr regelmäßig aufzuziehen und mit dem dicken Seil hinter dem Altar die Kirchenglocken zu läuten. Ein besonderes Vergnügen für die Kinder, die sich in unbeobachteten Momenten von den schwingenden Glocken mit hoch ziehen ließen.
Auch für das Orgelspiel in der Kirche fiel den Kindern mancher Schabernack ein. Hinter dem Vorhang am Altar hing nicht nur das Glockenseil. Von dort mussten die Kinder auch mit dem Blasebalg Luft für die Orgel erzeugen. Manchmal hatten sie auch keine Lust. Während die Orgelspielerin in die Tasten haute, dass ihr der Schweiß ran, kam doch kein Ton aus dem Instrument. Dieser Frevel blieb natürlich nicht ungesühnt. Pastor Schwabe war nicht zimperlich…